Elternarbeit ist ein wichtiger Arbeitsbestandsteil in der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe. Insbesondere Eltern mit psychischen Erkrankungen und die Wirkungen der Krankheit auf deren Kinder geraten immer mehr in den Fokus im psychosozialen Arbeitsfeld.
Die Forschung beschäftigt sich seit einigen Jahren auch mit der Auswirkung psychischer Erkrankung auf die Erziehungskompetenz und Beziehungsqualität psychisch kranker Eltern. Sowohl die Risiko- als auch Resilienzforschung bieten konkrete Erkenntnisse an.
Zur Unterstützung der betroffenen Eltern und nicht erst bei einer möglichen Gefährdungsbeurteilung für die Kinder müssen Fachleute professionell agieren.
Da Elternarbeit Schnittstellenarbeit ist, sind oft verschiedene Berufsgruppen gefordert miteinander gemeinsame Handlungsabläufe zu finden, um in konkreten Krisensituationen zusammen mit den Familien sinnvolle Lösungen zu entwickeln.
Was heißt dies in der beruflichen Alltagspraxis für eine systemübergreifende Haltung von Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendhilfe und Eingliederungshilfe?
Inhalte des 2-tägigen Seminars:
- State of the Art: Ein theoretischer Blick auf das komplexe Arbeitsfeld und Einführung in den aktuellen Stand der Forschung
- Eigene Rollenklärung und professionelle Positionierung
- Systemischer Exkurs: Kulturunterschiede von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen auf der Metaebene betrachtet
- Systemisch orientierte Gesprächshilfen für die Elternarbeit
- Aus dem Leben Betroffener: Filmbeitrag über Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil
- Handlungsempfehlung am Beispiel des „Kölner Leitfaden“ und seine Konsequenzen für die Praxis
- Kooperationsvereinbarung zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen: Eine beispielhafte Vereinbarung der Stadt Köln
- Erprobte Instrumente aus der ambulanten Arbeit: Ressourcenkoffer, Krisenplan, Frühwarnsystem als konkrete Methoden in der Klientenberatung
- Netzwerkarbeit vor Ort: Bedingungen für gelingende Kooperation in Ihrem Umfeld
- Best Practice Beispiel: Das vom BMG (Bundesministerium für Gesundheit) 2019 bundesweit hervorgehobene „Netz I Werk der Stiftung Leuchtfeuer, Köln“ mit Filmbeitrag 2019
- Literaturhinweise: Fachliteratur, Kinderbücher für Psychoedukation, Broschüren zur Weitergabe an Familien
- Handout: Elterngerechte Erklärung der Risiken und Resilienzen für Kinder
Das Seminar befähigt Sie, sich sicherer gegenüber diesen Familien zu verhalten. Sie werden sensibilisiert für die Situation der Eltern und der Kinder in unserer Gesellschaft. Eine freundlich unterstützende Haltung gegenüber den betroffenen Eltern erleichtert den Beziehungsaufbau. Gemeinsam entwickeln wir Ideen für Ihr Arbeitsfeld. Erprobte Instrumente aus der ambulanten Jugendhilfe vermitteln Ihnen beispielhafte Handlungsempfehlungen und Inspiration für Ihre eigene Tätigkeit. Der Aspekt aktiver Vernetzung erweitert den Blick über den eigenen Tellerrand.
Theoretische Grundlagen durch Literaturvorstellung zur aktuellen Forschung bilden die Voraussetzung für den eigenen Transfer. Moderationshilfen zur konkreten Gesprächsführung rund um Themen wie Psychoedukation, Parentifizierung und Resilienz fördern die professionelle Sicherheit in der Beratung betroffener Eltern. Sowohl Kleingruppenarbeit als auch Plenumsdiskussionen bieten Inspiration zu erweiterter Betrachtung des komplexen Themas.
Um das Gelernte unter supervisorischer Betrachtung und kollegialer Arbeit erstmals in die Praxis umzusetzen, können eigene Fallbeispiele eingebracht werden.
09.30 Uhr Stehkaffee,
10.00 Uhr Seminarbeginn,
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause,
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Der Folgetag beginnt bereits um 9.00 Uhr (weitere Zeiten identisch).
Fachexpert*innen aus dem pädagogischen, therapeutischen, psychiatrisch-medizinischen und sozialen Arbeitsfeld, Fachkräfte freier und öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe.
Neugierig geworden? Keine Sorge, es gibt noch viele spannende Möglichkeiten, sich weiterzubilden! Werfen Sie einen Blick auf unsere aktuellen Fortbildungen und finden Sie die für Sie passende Veranstaltung. Hier geht es direkt zu unserem aktuellen Fortbildungsangebot.
Wir freuen uns darauf, Sie bald zu einer unserer Fortbildungen begrüßen zu dürfen!
Das Seminar wurde vom 28. – 29.11.2022 auf den 19. – 20.06.2023 verschoben
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Dagmar Wiegel
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Damit Sie bei unerwarteten Ereignissen abgesichert sind, empfehlen wir Ihnen den Seminar-Schutz der ERGO-Versicherung. Sollten Sie z.B. aufgrund von Krankheit oder eines Arbeitsplatzwechsels nicht an unserem Seminar teilnehmen können, erstattet die Versicherung nicht nur Ihren Seminarbeitrag, sondern auch z.B. gebuchte Übernachtungen oder Anfahrtskosten. Die Versicherung deckt auch unsere Seminarreihen mit mehreren Modulen ab.
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