Das Teilhabeplanverfahren in der Eingliederungshilfe in NRW hat einen hohen Anspruch an Mitarbeiter*innen, die gemeinsam mit dem Leistungsberechtigten für die Erhebung des individuellen Teilhabebedarfs in den Folgebedarfserhebungen verantwortlich sind.
Mit der Einführung ICF-basierter Planungsverfahren sind nicht mehr die Krankheiten und Behinderungen der leistungsberechtigten Menschen maßgeblich, sondern deren Teilhabechancen und deren Lebenssituation als Ganzes. Teilhabeplanung ist ein Prozess, der mit der Sammlung von Informationen und Gesprächen bei den Leistungsberechtigten selbst beginnt. Diese sind Expert*innen in eigener Sache und zugleich Ausgangs- und Bezugspunkt der Planung.
Das „BedarfsErmittlungsInstrument – NRW“ (kurz BEI_NRW) soll im Rahmen des Gesamt-/Teilhabeplanverfahrens umfassend die Lebenssituation, das Umfeld und die Rahmenbedingungen der Leistungsberechtigten in den Blick nehmen.
Wie aber werden diese wichtigen Informationen in der Teilhabeplanung unter Anwendung von BEI_NRW aufgenommen? Wann kommt ein ICF Screening zum Einsatz? Wie formuliere ich die Ressourcen und Probleme konzentriert und verständlich? Wie umfänglich/kurz muss ein Teilhabeplan sein? Wie unterscheiden sich Maßnahmen in Bezug auf fachliche Assistenz oder einfache Assistenz?
Am zweiten Tag wird anhand eines konkreten Falls der gesamte Prozess „durchgespielt“ – über die Formulierung der fachlichen Stellungnahme und der Formulierung beispielhafter Ziele und Maßnahmen bis hin zu Überlegungen zur Zeiteinschätzung.
Inhalte des Seminars sind:
- Hintergründe und Einordnung des Verfahrens (UN-Konvention, rechtliche Grundlagen, Rolle des/der Hilfeplanerstellenden)
- Struktur der Hilfeplanung als Prozess
- Der Basisbogen als Antrag
- Der Gesprächsleitfaden in Aufbau und Struktur
- ICF und die Bedeutung für den Teilhabeplan
- ICF Screening als Hilfetool
- Bearbeitung eines Falles und Übersetzung in den BEI_NRW
- Bezugsfeld: Fachliche Stellungnahme/Ziele und Maßnahmen
- SMARTe Ziel- und Maßnahmenformulierungen im Individuellen Hilfeplan
- Berechnung von Zeiten
- Praxisbeispiele anhand einer Fallbearbeitung
- Ordnung der Informationen der Klient*innen in Lebensbereiche und ICF Kategorien
- Formulierung von erheblichen Teilhabeeinschränkungen
Vortrag, Übungen in Kleingruppen, Arbeitsphasen, Diskussion, Rollenspiel, Arbeit im Plenum
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Der Folgetag beginnt bereits um 9.00 Uhr (weitere Zeiten identisch)
Fach- und Führungskräfte in der Eingliederungshilfe in Nordrhein-Westfalen, die mit der Teilhabeplanung für erwachsene Menschen nach dem BEI_NRW betraut sind.
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| Janis Mandler |