PART® -Trainer*innen – Ausbildung

Professionell handeln in Gewaltsituationen

🗓️ 23.02.2026 09:30 Uhr

⏱️ 9 Tage

📌 FoBi-ID: Fobi-2026-1301

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PART® -Trainer*innen - Ausbildung
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Die Problematik von Übergriffen ist in vielen Institutionen, in denen Menschen betreut oder behandelt werden, bekannt. Diese stellt für die Mitarbeiter*innen die besondere Herausforderung dar, gewalttätigen Konflikten frühzeitig entgegenzuwirken, sich zu schützen und aggressiv verhaltenden Klient*innen würdevoll zu begegnen.

Das PART®-Konzept, dessen Ursprünge aus den USA stammen, hat sich in diesen Situationen bewährt und ist in vielen Institutionen Standard. Es wird im deutschsprachigen Raum seit über 25 Jahren in Bereichen wie Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Gesundheitswesen, Altenhilfe und öffentlicher Verwaltung eingesetzt.

Im PART®-Konzept geht es in grundlegender und umfassender Weise um die Prävention und Lösung gewalttätiger Konflikte im eigenen Arbeitsfeld – und damit um einen wesentlichen Aspekt der Arbeitssicherheit. Das oberste Ziel des PART®-Konzeptes ist, die Persönlichkeitsrechte und die Würde der Klient*innen zu achten und dabei Sicherheit für alle Beteiligten herzustellen.

Die Multiplikator*innen-Ausbildung qualifiziert die Teilnehmer*innen also dazu, PART®-Seminare in der eigenen Institution und Fallberatungen für die Kolleg*innen durchzuführen. Sie wird im „Blended Learning-Format“ durchgeführt, dauert neun Tage und findet in zwei Präsenzblöcken, einer halbtägigen Selbstlernphase und insgesamt eineinhalbtägigen Online-Schulungen statt. Informationseinheiten, Selbstreflektionsphasen, Kleingruppenarbeit und Körperübungen zu Beweglichkeit, Selbstschutz und weitergehenden Maßnahmen wechseln sich ab. Dabei werden nur solche Techniken gelehrt, die den Klient*innen keine Schmerzen zufügen und sie nicht körperlich schädigen!

Das PART®-Seminar ist kein Selbstverteidigungskurs!

Jede Ausbildung umfasst das Basisseminar mit vertiefenden Inhalten, Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz von körperlichen Interventionen, Inhalten zur Tätigkeit und Rolle als Trainer*in und eine zeitversetzte Unterstützung bei der Vorbereitung von Seminaren und der weiteren Implementierung, einschließlich der Handbücher, des Trainer*in-Zertifikats, einer Foto- und Videodokumentation der praktischen Übungen sowie weitere Materialien.

Das Seminar besteht aus Informationsblöcken, Selbstreflektionsphasen, Kleingruppenarbeit und Körperübungen zum Ausweichen, sich Befreien, sich Schützen und Festhalten. Dabei werden nur solche Techniken gelehrt, die den Klient*innen keine Schmerzen zufügen oder sie körperlich schädigen.

Je Modul

1. Tag

09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung

An den Folgetagen beginnt das Seminar bereits um 9.00 Uhr. Die weiteren Zeiten sind identisch. 

 

Modultermine:

  • 23. – 26.02.2026 Basisseminar, Osnabrück / Bissendorf
  • 09.03.2026 Online-Tag
  • Selbstlernphase
  • 17. – 19.03.2026 Abschlusspräsentation, Osnabrück / Bissendorf
  • 01.06.2026 Online-Tag

Diese Fortbildung wird durch die BGW gefördert. Hier finden Sie übersichtlich zusammengestellte weitere Informationen.

Die PART®-Inhousetrainer*in-Ausbildung ist eine Multiplikator*innenausbildung für Fachkräfte aus Institutionen, die Verantwortung für Menschen tragen und bei ihrer Arbeit mit Gewaltsituationen konfrontiert sind bzw. sein können (z. B. Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Altenhilfe, öffentliche Verwaltung, Jobcenter, Sozialarbeit, Gesundheitswesen, Justizvollzug etc.).
Hinweise zur Eignung von Trainer*innen und Voraussetzungen Institution
Die vorherige Teilnahme an einem PART®-Basisseminar ist keine Voraussetzung zur Teilnahme an dieser Fortbildung.

1. Teil: Basisseminar mit vertiefenden Inhalten (4-tägige Präsenzveranstaltung – 34 UE)

2. Teil: Rechtliche Rahmenbedingungen für körperliche Interventionen und Informationen zum Lernen mit Erwachsenen mit Dr. Imke Wulfmeyer (1-tägiges Online-Seminar – 8 UE)

3. Teil: Selbstlernphase zur Vorbereitung der eigenen Abschlusspräsentation (ca. 3-4 Stunden)

4. Teil: Abschlusspräsentation, Inhalte zur Tätigkeit und Rolle als Trainer*in, Wiederholung körperliche Interventionen und der Implementierung (3-tägige Präsenzveranstaltung – 26 UE)

5. Teil: Unterstützung bei der Vorbereitung von Seminaren und der weiteren Implementierung (0,5-tägiges Online-Seminar – 4 UE)

 

Inhalte Basismodul

1. Geschichte und Hintergrund des PART®-Konzepts

  • Wie entstand das PART®-Konzept und wie entwickelt es sich weiter?
  • Auf welcher ethischen Haltung gründet es sich?
  • Was sind die institutionellen Voraussetzungen?

2. Das Ziel meiner Arbeit

  • Welches Verständnis haben wir in unserer Institution davon, wie sich unsere Klient*innen in Anspannungssituationen verhalten könnten, anstatt aggressiv und gewalttätig zu werden?
  • Können wir die zugrunde liegenden Bedürfnisse der Klient*innen verstehen?

3. Professionalität und persönliches Auftreten

  • Wie kam ich zu dieser Arbeit, was hält mich hier?
  • Wie lautet mein Arbeitsauftrag?
  • Wie sind meine Einstellungen gegenüber meinen Klient*innen?
  • Wie beeinflussen meine Stimmungen mein Verhalten gegenüber den Klient*innen?

4. Vorbereitung auf die Arbeit mit aggressiven Klient*innen

  • Bin ich umfassend darauf vorbereitet mit Menschen zu arbeiten, die manchmal bedrohlich, aggressiv oder gewalttätig werden können?
  • Kleidung: Bin ich mir bewusst, wie ich gekleidet bin und wie sich dies auf meine Reaktionsfähigkeit in einem Notfall auswirkt? Bin ich mir bewusst, welchen Einfluss meine Kleidung auf meine Klient*innen hat?
  • Beweglichkeit: Bin ich mir meiner körperlichen Fähigkeiten und Grenzen bewusst? Habe ich dies meinen Teammitgliedern mitgeteilt?
  • Vorausschauende Vorsichtsmaßnahmen: Habe ich genug Informationen über die Klient*innen, ihre Problematiken, ihre Ressourcen und ihre derzeitige Verfassung?
  • Beobachtung: Kann ich mich in meiner Umgebung sicher bewegen? Habe ich eine gut entwickelte Beobachtungsstrategie für kritische Situationen?
  • Selbstkontrolle: Habe ich einen effektiven Selbstkontrollplan?

5. Auslöser von Aggression und Gewalt

  • Kann ich mögliche Auslöser für Aggression und Gewalt feststellen und Alternativen anbieten?

6. Der Handlungsrahmen Krisenintervention

  • Kann ich den Grad der Gefahr feststellen und welche Interventionen sind angemessen?

7. Krisenkommunikation

  • Wenn ich auf eine Person reagiere, die mit körperlicher Gewalt droht, wie kann ich durch verbale und nonverbale Krisenkommunikation zur Deeskalation beitragen?

8. Selbstschutzmaßnahmen

  • Wenn aus einfacher Aggression/Grenzüberschreitung ein körperlicher Angriff wird, können wir Verletzungen dadurch vermeiden, dass wir ausweichen, Angriffe abwehren, uns aus Festhaltegriffen befreien und fliehen?

9. Weitergehende Maßnahmen

  • Könnte jemand ernsthaft verletzt werden, wenn wir jetzt nicht weitergehende Maßnahmen durchführen?
  • Haben wir genügend ausgebildete Mitarbeiter*innen, um die gewählte Maßnahme auf sichere Art durchzuführen?

10. Nachbereitung

  • Schriftliche Dokumentation: Geben meine Berichte den aggressiven Vorfall und die angewandten oder versuchten Interventionen genau wieder?
  • Nachbesprechung im Team: Welche Folgerungen ziehen wir aus dem Vorfall für den oder die betroffenen Mitarbeiter*innen, das Team, die Institution, den fachlichen Handlungsplan und den Umgang mit den Klient*innen?
  • Nachbesprechung mit dem*der Klient*in: Wie können aufgrund der Auswertung des Vorfalls künftige Krisensituationen frühzeitig erkannt und beeinflusst werden? Welche Schritte können unternommen werden, um zukünftig gewalttätige Vorfälle zu minimieren? Wie kann der*die Klient*in daran mitwirken? Welche Sanktionen sind ggf. sinnvoll und nötig?
  • Mitarbeiter*innenfürsorge: Benötigen die beteiligten Mitarbeiter*innen wegen starker emotionaler Betroffenheit weitergehende Hilfen?

Informationen zur Tätigkeit und Rolle als Trainer*in:

11. Evaluation

  • Welche Verhaltensstandards gibt es für Mitarbeiter*innen und wie werden einzelne Kriseninterventionen bewertet?

12. Planung und Durchführung eines PART®-Seminars

  • Welches sind die Grundlagen für die Planung und Durchführung eines PART®-Seminars?
  • Was sind die Prinzipien für das Lernen als Erwachsene*r?
  • Welches sind die Ziele und die Details bei der Planung eines Basisseminars?
  • Einbindung des PART®-Konzepts in das Qualitätsmanagement

Weitere Inhalte:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen für körperliche Interventionen
  • Abschlusspräsentation der Teilnehmer*innen

Unterstützung nach Abschluss der Ausbildung für Trainer*innen:

  • Kostenlose telefonische Unterstützung bei inhaltlichen Fragen
  • Optionale kostenlose quartalsweise Vertiefung körperliche Interventionen
  • Optionale kostenpflichtige Lieferung benötigter Seminarmaterialien
  • Optionale kostenpflichtige Unterstützung zu Beginn der eigenen Seminartätigkeit
  • Alle drei Jahre Auffrischungsseminare für Trainer*innen zum Erhalt des Zertifikats
Kai Gold Susanne von Marck PART Training GmbH
Kai Gold Susanne von Marck

Das Trainer*innen-Zertifikat berechtigt dazu, institutionell angepasste PART®-Seminare sowie kollegiale Fallberatungen in der eigenen Institution durchzuführen, das Handbuch für die Teilnehmer*innen zu diesem Zwecke zu vervielfältigen und die Seminarteilnahme zu bescheinigen. Eine Seminartätigkeit mit dem Konzept außerhalb der Einrichtung ist nicht erlaubt.

Das Zertifikat wird nur nach vollständiger Teilnahme an den ersten vier Teilen der Ausbildung, einer erfolgreichen Abschlusspräsentation und nach Unterschrift der Verpflichtungserklärung zur Durchführung eigener Seminare, der Aufrechterhaltung des Zertifikats und der Anerkennung der Kernwerte des PART®-Konzeptes „Würde und Sicherheit“ sowie einer respektvollen Haltung den Teilnehmer*innen und dem Konzept gegenüber erteilt.

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