Wie finden wir uns heute noch in unseren Geschlechterrollen zurecht? Gesellschaft, Politik und Medien überschütten uns mit Erwartungen, wie Männer und wie Frauen ihre Rolle auszufüllen haben. Aber wo bleiben da der Mensch und seine Individualität?
Das Seminar nimmt diese und weitere Fragestellungen auf und bietet verschiedene Settings, individuelle Antworten zu finden und unterschiedlichen Ansichten zu Geschlechterrollen auf den Grund zu gehen.
Besonders in der Arbeit mit jungen Menschen ist es wichtig zu wissen, welches Geschlechterbild die pädagogischen Fachkräfte nach außen tragen und wie man wahrgenommen wird. Viel öfter als gedacht sind wir Vorbilder und prägen Bilder für Jungen und Männer, Mädchen und Frauen.
Gleichzeitig scheint es, man sei vermeintlich unerfüllbaren Rollenerwartungen ausgesetzt und fühlt sich – sogar in der pädagogischen Arbeit – in den eigenen Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Strategien zum Empowerment können einen Prozess der Selbstermächtigung in Gang setzen, um dieses Gefühl der Macht- und Einflusslosigkeit (powerlessness) zu überwinden. Gestaltungsspielräume und Ressourcen werden dadurch wahrgenommen und nutzbar gemacht.
Folgende Fragen werden uns im Seminar begleiten:
- Überblick der aktuellen Gendermainstreamströmungen
- Wie nehme ich mich in meiner Rolle als Mann/Frau wahr?
- Wie möchte ich als Mann/Frau wahrgenommen werden?
- Erlebe ich Diskriminierung und wie gehe ich damit um?
- Frauen – das starke Geschlecht?
- Wie gehe ich mit den Erwartungen um, die mir in meiner Rolle als Mann/Frau zugeschrieben werden?
- Wie profiliere ich mich selbst?
- Was heißt „Mann/Frau-sein“ in meinem Arbeitsalltag?
Die Referent*innen stellen Methoden zur eigenen Profilarbeit, geschlechterspezifischer Sprache und Empowerment vor, mit denen die Teilnehmenden sich selbst in der eigenen Geschlechterrolle neu kennenlernen können und die auch im eigenen Arbeitsalltag umsetzbar sind.
Die Teilnehmenden erarbeiten Strategien, um geschlechterspezifische Rollenbilder zu hinterfragen, lernen neue Methoden für die Arbeit mit Jungen und Männern sowie die Mädchen- und Frauenarbeit kennen und werden im Umgang mit Geschlechterrollen sensibilisiert.
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Arbeit in geschlechterspezifischen Gruppen (Männer/Frauen)
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Pädagogische Fachkräfte aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe.
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| Julia Fischer |
Marcel Kosiol |
Methoden:
Gruppenarbeit in verschiedenen Sozialformen, „Stammtischparolentraining“, Einzelarbeit, Rollenspiele und Kreativmethoden bieten eine gute Grundlage, den eigenen Arbeitsalltag frisch zu gestalten und mit allen Menschen neu ins Gespräch zu kommen.
Die Fortbildung beginnt mit einer geschlechtergemischten Einheit, in der Männer und Frauen zusammenarbeiten. Im zweiten Teil arbeiten wir in geschlechtshomogenen Gruppen, in denen Männer und Frauen ganz unter sich die Möglichkeit haben, in einem geschützten Rahmen die Seminarinhalte zu reflektieren