Die „International Classification of Functioning, Disability and Health“ (ICF) wirft ein neues Licht auf die Beschreibung von Behinderung. Nicht die Behinderung steht im Fokus der Betrachtung, sondern deren Wirkungen auf die Möglichkeiten der Teilhabe und Aktivitäten des Menschen.
Mit dem neuen Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist die ICF die Grundlage der Teilhabeplanung nach dem SGB IX. Sie wird mittlerweile bundesweit in aktuellen Fragebögen zur Ermittlung des Teilhabebedarfs angewendet.
Das Bio-psychosoziale-Modell der ICF erweitert die Klassifikation der Krankheiten gemäß ICD und hat diese als Grundlage. Die Sichtweise, dass der Mensch nicht als Kranker oder Behinderter im Fokus steht, sondern die Persönlichkeit des Menschen in seinen je eigenen Möglichkeiten, führt u.a. zu einer passgenaueren Steuerung von Hilfen für Behinderte oder von Behinderung bedrohten Menschen im Sinne der Eingliederungsverordnung.
Durch die Klassifikation wird das Sozialrecht konkretisiert und die Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen in hohem Maße berücksichtigt. Um die ICF in der Hilfeplanung richtig einsetzen zu können, ist es notwendig, sich mit der dahinterstehenden Philosophie zu beschäftigen.
Inhalte des Seminars:
- Der neue Behinderungsbegriff und der Bezug zur ICF.
- Welchen Hintergrund hat das Konzept der Leistungsfähigkeit?
- Was sind ICF-Kategorien und Core Sets?
- Welche Bedeutung hat das Konzept der funktionalen Gesundheit?
- Was sind die Kontextfaktoren, Förderfaktoren und Barrieren?
- Welche Bedeutung haben die Förderfaktoren für den gesamten Lebenshintergrund eines Menschen?
- Wie können die ICF helfen, den Unterschied zwischen einer wesentlichen und einer unwesentlichen Behinderung zu beschreiben?
- Wie nehmen wir unsere Arbeit mit den beeinträchtigten Menschen aus der ICF-Perspektive wahr und beschreiben diese entsprechend?
- Wie kommt die ICF in Teilhabebedarfserhebungssystemen zum Tragen? – Mit Beispielen aus den Bedarfsermittlungsinstrumenten Nordrhein-Westfalen (BEI_NRW) und Niedersachsen (B.E.Ni)
Die Teilnehmer*innen kennen die Philosophie der ICF. Sie können praktische Ansätze anhand der Arbeit mit einem Core Set in einem Teilhabemanual umsetzen und den Hilfebedarf in den Lebensbereichen der ICF sowie in den Kontextfaktoren beschreiben.
Vorträge zu den Hintergründen und zum Nutzen der ICF in der Hilfeplanung; Beispiele von Verhalten beeinträchtigter Menschen gemäß ICF und Übungen zum korrekten Einsatz eines Core Sets
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Diese Tagesseminar richtet sich bundesweit an alle Mitarbeiter*innen und Führungskräfte sozialwirtschaftlicher Einrichtungen, die mit erwachsenen Menschen mit Behinderungen arbeiten und einen fundierten Einstieg in die ICF suchen.
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| Hansjörg Mandler |
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