Die Elternarbeit in den stationären Hilfen zur Erziehung ist mit besonders hohen Anforderungen verbunden, da sie sich in einem anspruchsvollen Kontext bewegt: Der Auftrag ist es, Eltern zu begleiten, deren Kinder fremduntergebracht sind. Hieraus kann unter Umständen ein explosives Spannungsverhältnis zwischen Eltern, Kindern, Einrichtung und dem fallzuständigen Jugendamt entstehen, was für pädagogische Fachkräfte mit großen Herausforderungen verbunden ist.
Im pädagogischen Alltag ist es oft schwierig, zielgerichtet und bedarfsgerecht mit den Eltern zu arbeiten. Häufig fehlt die Zeit, intensive Gespräche mit den Eltern zu führen. Stattdessen gibt es meist nur kurze Übergaben oder Gelegenheiten zum Informationsaustausch, die von beiden Seiten jedoch oft als unzureichend empfunden werden. Hinzu kommt, dass die Ansprüche und Bedürfnisse der Eltern mitunter die Grenzen der Möglichkeiten in der pädagogischen Arbeit übersteigen.
In unserer zweitägigen Ausbildung zum Elternbegleiter lädt Sie unsere Referentin, Katja Gast, zum Perspektivwechsel ein.
Im Rahmen des Seminars wird in drei Ausbildungsschritten vermittelt, wie die Arbeit mit den Eltern effektiver, zielgerichteter und zufriedenstellender in den pädagogischen Alltag integriert werden kann. Dabei lernen Sie, wie Sie den Eltern in der Erziehung ihrer Kinder Sicherheit und Rat geben können. Zudem wird die Frage behandelt, welche Wünsche und Bedürfnisse hinter den Anforderungen der Eltern an Sie als pädagogische Fachkraft und an die pädagogische Arbeit stecken.
Die einzelnen Ausbildungsschritte sind wie folgt aufgebaut:
- Schritt 1: Grundlagen der Elternarbeit im pädagogischen Kontext – Haltung und Perspektivwechsel
- Schritt 2: Methoden und Möglichkeiten der integrierten Elternbegleitung im pädagogischen Alltag
- Schritt 3: Praxis-Transfer – wie kann Elternbegleitung in unserer Einrichtung konkret gestaltet werden?
In allen drei Ausbildungsschritten werden die jeweiligen Bedürfnisse und Lebenswelten der Kinder und ihrer Familien berücksichtigt und bilden die Grundlage der Auseinandersetzung.
Hierzu zählen unter anderem:
- Sozialisationserfahrungen der Eltern
- kulturelle Hintergründe und Religion
- Fluchterfahrungen sowie andere traumatische Erlebnisse
- transgenerationale Perspektiven
Wir arbeiten mit Kurzvorträgen, Diskussionen, Reflexionen, Kleingruppen- und Fallarbeit und zahlreichen Praxisbeispielen. Die Referentin wird sich Zeit nehmen, um auf Ihre individuellen Fragestellungen einzugehen. Gerne können Sie uns auch im Vorfeld schriftlich Ihre Fragen mitteilen. Diese werden dann im Seminarverlauf behandelt und beantwortet.
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Am Folgetag beginnt das Seminar bereits um 09.00 Uhr. Die weiteren Zeiten sind identisch.
Das Seminar richtet sich an (angehende) Fachkräfte und Leitungspersonen aus der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Es ist auch für Existenzgründer*innen geeignet.
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Katja Gast
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