Sexualisierte Grenzüberschreitungen und Gewalt passieren überall und jeden Tag. Besonders in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, sich mit der Thematik intensiv auseinanderzusetzen.
Für Kinder und Jugendliche müssen Angebote der Kinder- und Jugendhilfe Schutzräume sein, in denen sie sich sicher fühlen. Als Fachkräfte haben wir die Aufgabe diese Räume um jeden Preis zu schützen. Prävention muss daher ansetzen, bevor tatsächliche Übergriffe entstehen.
Wer mit einem geschulten Blick grenzüberschreitende Situationen erkennt und diese gleichzeitig vertrauensvoll und souverän entschärft, unternimmt die wichtigsten Schritte, sexualisierte Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen.
Pädagogische Fachkräfte müssen einerseits für die Grenzen und Bedürfnisse der Klient*innen offen sein und andererseits sowohl das eigene Auftreten als auch das Verhalten anderer Personen fest im Blick haben. Hierbei geht es nicht erst um konkrete sexualisierte Übergriffe an Schutzbedürftigen. Grenzüberschreitendes Verhalten beginnt oft schon im Kleinen, beispielsweise in Form von Mutproben, Geheimnissen oder unreflektierter Traditionen.
Woran aber erkennt man Grenzen und Bedürfnisse anderer Mitmenschen? Wann fügen vermeintlich harmlose kleine Handlungen jemandem Schaden zu? Und was heißt überhaupt harmlos?
Das Seminar gibt einen Überblick über Faktoren sexualisierter Gewalt und sensibilisiert die Teilnehmenden, grenzüberschreitendes Verhalten bereits im Vorfeld zu erkennen und konkret einzugreifen. Den Teilnehmenden wird ein Rahmen geboten, an der eigenen Sprachfähigkeit zu arbeiten und zu lernen, wie man offen und in klaren Worten sexualisierte Gewalt und Grenzüberschreitungen anspricht. Offene Fragen werden anhand praxisnaher Beispiele – auch aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmenden – erläutert.
Ziel dieses Seminares ist es, den Schutz von Kindern, Jugendliche und Schutzbefohlene stärker in den Blick zu nehmen und präventiv sexualisierter Gewalt und Grenzüberschreitungen entgegenzuwirken.
Folgende Inhalte werden uns im Seminar begleiten:
- Sensibilisierung im Umgang mit Grenzen
- Leitfäden und Handlungsanweisungen, wie im Ernstfall vorgegangen werden kann
- Zahlen und Fakten sexualisierter Gewalt
- Sprachfähigkeit zum Thema Sexualität
- Rechte und Pflichten: Kindeswohlgefährdung
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Pädagogische Fachkräfte aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe.
 |
 |
| Julia Fischer |
Marcel Kosiol |
Methoden:
Das Seminar ist teilnehmendenorientiert gestaltet. Grundlage dieser Fortbildung sind aufbereitete theoretische Inhalte und praxisnahe Beispiele aus dem pädagogischen Arbeitsalltag, die in Gruppenarbeit in verschiedenen Sozialformen, Einzelarbeit, Rollenspielen und Kreativmethoden zum Einsatz gebracht werden.