Wir leben in einer pluralistischen und heterogenen Gesellschaft und gelebte Vielfalt ist unser pädagogischer Alltag. Diese Vielfalt ist besonders in der Jugendhilfe mit enormen Herausforderungen verbunden.
Die Kinder und Jugendlichen stammen häufig aus vielen höchst unterschiedlichen Kulturkreisen und haben unterschiedliche Codes und Wertvorstellungen, die den Betreuenden oftmals fremd sind. Viele haben Migrationserfahrungen gemacht und sind in ihrer Suche nach einer tragfähigen Perspektive durch Erfahrungen sozialer und kultureller Andersartigkeit geprägt.
Gleichzeitig müssen gerade diese Kinder und Jugendlichen häufig tiefgreifende traumatische Lebensereignisse verarbeiten. Sie haben schmerzhafte Verluste zu verkraften, sei es der Verlust der Familie und der Heimat oder der Verlust des Vertrauens in Bezugspersonen, weil sie in Beziehungen, die sie hätten schützen sollen, Gewalt und Missbrauch erfahren haben.
In dem zweitägigen Seminar wollen wir die komplexen Lebensrealitäten der Kinder und Jugendlichen aus den Blickwinkeln der Traumapädagogik und der interkulturellen Jugendarbeit betrachten:
- Was eint diese Kinder und Jugendlichen?
- Was sind hilfreiche pädagogische Impulse und Handlungsansätze im Umgang mit ihnen?
- Welche Haltung und welche Ansätze stabilisieren sie und fördern ihre individuelle Entwicklung?
In dieser Fortbildung lernen Sie anhand interaktiver Methoden einen traumapädagogischen und kultursensiblen Handlungsansatz für ihre pädagogische Praxis kennen.
Wenn es uns als Fachkräften der Jugendhilfe in der pädagogischen Arbeit gelingt, die gegebenen Unterschiede zu berücksichtigen und wertzuschätzen, können wir Kindern und Jugendlichen grundlegende Erfahrungen von Respekt und Teilhabe ermöglichen und ihnen damit nachhaltige Entwicklungsperspektiven verschaffen.
In diesem Workshop stellen wir Kenntnisse, Strategien und Methoden zum interkulturellen Lernen in der Begegnung zur Verfügung. Wir beschäftigen uns mit der Akzeptanz der Notwendigkeit zur eigenen Veränderung. Mit einem Exkurs in die Traumpädagogik werden Übungen aus der Stabilisierungs- und Ressourcenarbeit handlungssicher für den persönlichen und beruflichen Einsatz erlernt. Die Offenheit zur Selbstreflexion setzen wir hierbei voraus.
09.30 Uhr Stehkaffee
10.00 Uhr Seminarbeginn
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
(Der Folgetag beginnt bereits um 9.00 Uhr; weitere Zeiten identisch)
Das zweitägige Seminar richtet sich an alle pädagogischen Fachkräfte, nicht nur in der Jugendhilfe, die in sozial und kulturell heterogenen Gruppen und mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das Seminar ist besonders geeignet für Fachkräfte in Gruppen, die sich speziell um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmern.
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Roya Hadaegh
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Cordula Klaffs
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